Teleskop-/Doppelkronen mit Laserverbindungselementen verschweißen
Dieser Abschnitt behandelt die Schweißverbindung von separaten Sekundärkronen mit einer Modellguss-Basis.
Früher wurden in der klassischen Zahntechnik Modellguss-Basen an Teleskopkronen üblicherweise approximal oder oral direkt plan anmodelliert, wenn dort eine spätere Lötverbindung vorgesehen war. Schon in der Gusstechnik erweist sich diese Lösung für eine Schweißverbindung als denkbar ungeeignet.
Einerseits lässt sich auf diese Weise eine verzugsfreie Schweißverbindung mit guter Passung kaum herstellen. Das größere Problem stellt dabei aber die dauerhafte Stabilität der Verbindung dar.
Bei dieser Art der Konstruktion würden alle auftretenden Kräfte stets direkt in die Schweißverbindung geleitet, was die Wahrscheinlichkeit eines Ermüdungsbruchs der Verbindung stark erhöhen und nachgelagert eine aufwendige Reparatur nach sich ziehen würde.
Egal ob eine Hybrid-Teleskopprothese gegossen, mit CAD/CAM-Techniken oder kombiniert hergestellt werden soll, muss bei der Planung darauf geachtet werden, dass die auftretenden Kaukräfte in die Konstruktion abgeleitet werden und die Schweißung lediglich für eine stabile, formschlüssige Verbindung der Bauteile zu einander sorgt. Es handelt sich dabei um die klassische Art eines Schubverteilers.
Im Folgenden sind nur ein paar Konstruktionsmöglichkeiten schematisch dargestellt; es gibt sicherlich noch andere denkbare Alternativen. Diese können individuell, aus Wachsfertigteilen oder evtl. aus einer Datenbank mit hineinkonstruiert werden, je nach den verfügbaren Werkzeugen.
Die Dimensionierung der Verbinder sollte den Platzverhältnissen und individuellen Gegebenheiten entsprechend (z.B. Bruxismus) so filigran wie möglich jedoch unbedingt so stabil wie notwendig erfolgen.
Allen Varianten gemein ist die Notwendigkeit einer möglichst genauen Passung der Tertiärkonstruktion zu den Sekundärteilen, um mögliche Verzüge beim Schweißen schon im Ansatz zu vermeiden (z.B. durch Spielpassung im Gegensatz zur Vorbereitung für eine Klebeverbindung, bei der ein kleiner Spalt für den Klebstoff unbedingt notwendig ist), ebenso wie bauartbedingte Kippmomente, die auf die spätere Schweißnaht wirken könnten.
Beim Schweißen sollte ein Teleskop nach dem anderen komplett verschweißt, nicht mehrere gleichzeitig begonnen werden. So behält man eine bessere Kontrolle über die Passung der Arbeit auf dem Modell.
Für die ersten Schweißpunkte empfiehlt es sich, niedrigere Schweißparameter zu wählen. Diese sind nur zur Fixierung der Bauteile gedacht und sollten sowohl von okklusal als auch von basal gesetzt werden.
Danach können die Parameter erhöht werden. Nur ein Richtwert bei einer Verbindung einer Sekundärkrone aus einer Hochgoldlegierung mit einem CoCr-Modellguss könnte sein:
Material CoCr->Au – Leistung 40 % – Impulsdauer 7 ms – oder auch
Dabei ist es ratsam, nicht eine durchgehende Schweißnaht von je einer Seite zu schweißen, sondern die Schweißpunkte einzeln, immer abwechselnd diagonal gegenüberliegend zu setzen, bis die Naht komplett ist. Durch dieses Vorgehen können möglicherweise entstehende Spannungen direkt kompensiert werden. Dabei wird die Arbeit immer wieder zur Kontrolle auf das Modell zurückgesetzt und auf korrekte Passung überprüft, um ggf. gegensteuern zu können. Bei Bedarf und nach Möglichkeit können bestimmte Bereiche mit Schweißdraht noch zusätzlich verstärkt werden. Eine größere Ausarbeitung der geschweißten Arbeit ist nicht notwendig.