Entfernen von Gravuren

Das Schweißen von Silber gestaltet sich aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften als schwierig, unabhängig vom verwendeten Schweißgerät. Besonders die hohe Wärmeleitfähigkeit des Materials macht Probleme, da die Schweißenergie schnell abgeleitet wird und kleine Schweißpunkte mit geringer Tiefenwirkung entstehen. Bei der PUK-Schweißtechnik kann in vielen Situationen mit legierungsgleichen Schweißdrähten gearbeitet werden.

1. Herausforderung

Alte Gravuren können die Optik oder den Wert eines Objektes stark beeinträchtigen. Silberschmied Jeffrey Herman aus West Warwick /USA hat hier einen solchen Fall vorliegen.

2. Entfernen von Schmutz und Sulfiden

Mit einem harten Pinsel und einem Scheuermittel werden die Unreinheiten aus den Vertiefungen entfernt, diese könnten ansonsten die Schweißung negativ beeinträchtigen und vor allem die Porenbildung begünstigen.

3. Auftragen des Materials

Da es sich um Silber handelt, wird die Elektrode in steilem Winkel neben die Fußplatte der Mechanik gestellt. So drückt der Lichtbogen das Material von der Mechanik auf den Untergrund.

4. Die aufgefüllte Gravur

Das aufgetragene Material wird in einem zweiten Arbeitsschritt ohne weitere Materialzugabe eingeebnet und eventuelle Fehlstellen noch verschlossen

5.1 Verdichten

Bei großen Werkstücken mit ebenen Flächen empfiehlt es sich, das aufgetragene Material auf dem
Amboß leicht zu planieren. Dies spart Zeit beim Schleifen und schließt gelegentlich auftretende Poren.
Auffüllen von Gravuren auf großen Flächen kann ein nachträgliches Weichglühen erforderlich machen.
Der Grund ist, dass das aufgefüllte Material im Gegensatz zur restlichen Oberfläche einen anderen Reflexionsgrad aufweisen kann. Dies führt dazu, dass eine Art „Geist“ der ursprünglichen Gravur sichtbar bleibt.

5.2 Verdichten

Bei kleinen Werkstücken ist hingegen der Einsatz von Niet- und Stauchrädchen vorteilhaft. Diese sollten jedoch nicht zu abrasiv wirken und daher gegebenenfalls abgerundet werden.

6. Schleifen

Das überflüssige Material wird abgetragen und das Werkstück wie gewohnt bis auf die gewünschte Körnung geschliffen.

7. Politur

Da das eingebrachte Material legierungsgleich ist, kann das auch mit weichen Poliermittelträgern problemlos auf Hochglanz poliert werden.

8. Resultat

Die ehemalige Gravur ist verschwunden. Weder ein Farbunterschied zwischen den Materialien noch Dellen verraten dem Betrachter die vorgenommene Bearbeitung.

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